Lautstarkes Herumbrüllen, öffentliches Urinieren und Betteln im Minutentakt: In der Innenstadt habe sich gefühlt ein quasi rechtsfreier Raum entwickelt, findet die Ratsfraktion Junges Duisburg. Passanten würden angepöbelt, aggressives Betteln finde in fast jeder Außengastronomie statt. Glasscherben von Bier- und Schnapsflaschen sowie Zigarettenstummel überzögen die Gehwege. Hübsch bepflanzten Beete zum Beispiel des Museumsgartens gegenüber der Gustav-Heinemann-Realschule seien mit Fäkalien und Drogenutensilien verunreinigt. Für Junges Duisburg stehe fest, dass diese Situation weder für Besucherinnen und Besucher der Duisburger Innenstadt, noch für die Duisburger Geschäftsleute weiter hinnehmbar ist. „Die Lage ist katastrophal! Es ist wirklich eine Zumutung und wirft ein schlechtes Bild auf die Innenstadt“, erklärt Oliver Beltermann (38), Vorsitzender der Junges Duisburg-Fraktion.

Daher stellt Junges Duisburg im Ausschuss für Ordnungs- und Bürgerangelegenheiten am 15.11.2022 den Antrag, gezielte Schwerpunktaktionen in der Innenstadt durchzuführen. Nur so lasse sich strafbares Verhalten erkennen und ahnden. Stadt und Polizei müssten hier Hand in Hand zusammenarbeiten und Präsenz zeigen.

Insbesondere die Situation rund um den Lifesaver-Brunnen auf der Königstraße habe sich dramatisch verschlechtert. Bereits in der Vergangenheit wurde immer wieder versucht die mittlerweile von der Kuhstraße verlagerte „Szene“ in den Griff zu bekommen. Doch es scheiterte immer wieder alleine daran, dass dieser Gruppe nicht bewiesen werden konnte, dass sie Straftaten begehe. Das Konsumieren von Drogen stellt eine Straftat dar, öffentliches Urinieren eine Ordnungswidrigkeit, betont hingegen JUDU und sieht tagtäglich viele weitere Verstöße. Auch ein Alkoholgelage mitten am Tag müsse unterbunden werden. Je später der Tag, umso höher der Alkoholpegel und umso aggressiver sei die Stimmung.

Aber auch das mittlerweile sehr aggressive Betteln auf der Königstraße ist Junges Duisburg ein Dorn im Auge. Auf der einen Seite wundere man sich in der Stadtverwaltung, warum es in der Innenstadt nur wenig Gastronomiebetriebe gebe und die Innenstadt aussterbe, auf der anderen Seite tue man aber auch nichts dagegen, dass Bürgerinnen und Bürger, wenn sie sich denn mal an einem Ort niedergelassen haben, minütlich angebettelt werden würden. So werde das Engagement von bestehenden Händlern und Gastronomen, die viel tun, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern, torpediert.

„Es hat sich eine Kultur des Duldens entwickelt“, erklärt Fraktionschef Oliver Beltermann. Seine Fraktion möchte diese Umstände aber nicht weiter dulden.

 

Den Antrag finden Sie hier.